Deutsch-polnischer Lernendenaustausch: Ein kulinarisches und kulturelles Abenteuer im Schloss Trebnitz
Zum dritten Mal trafen sich Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Polen zu einem spannenden Austausch im Schloss Trebnitz, organisiert vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW). Dieses Jahr stand das Treffen unter dem Motto: „Deutsch-polnisches Barista- und Backprojekt. Zusammen kommen wir weiter. Jetzt beruflich!“ Vom 27. Bis zum 31. Mai 2024 erlebten die Teilnehmenden eine Woche voller lehrreicher Workshops, kultureller Entdeckungen und unvergesslicher Momente.
Ankunft und erste Aktivitäten
Am Montag, den 27. Mai, erreichten wir das prachtvolle Schloss Trebnitz. Inmitten der malerischen Landschaft von Brandenburg liegt das imposante Schloss Trebnitz, ein Ort voller Geschichte und Kultur, der jedes Jahr unsere Schülerinnen und Schüler zu einem einzigartigen Austauschprogramm einlädt. Das Schloss, umgeben von weiten Feldern und dichten Wäldern, strahlte eine Ruhe und Majestät aus. Nach einer herzlichen Begrüßung durch das Organisationsteam bezogen wir unsere Zimmer in den historischen Gemäuern. Trotz des antiken Ambientes waren die Räumlichkeiten modern ausgestattet und boten allen Komfort, den wir für die kommenden Tage benötigten.
Demnächst begann unser Abenteuer sofort mit zahlreichen Kennenlernspielen, die das Eis zwischen den deutschen und polnischen Schülerinnen und Schülern schnell brachen. Der Abend wurde durch eine beeindruckende Präsentation der deutschen Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklasse 23A über ihre Schule (Berufskolleg der Stadt Hagen – Kaufmannsschule I) bereichert. Besonders bewegend war, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben und sie die Gelegenheit nutzten, ihre Herkunftsländer mit Deutschland zu vergleichen. Diese Einblicke förderten das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt.
Barista- und Backworkshops
Der Dienstag war dem zentralen Thema des Austauschs gewidmet: den Barista- und Backworkshops. In drei Modulen lernten die Schülerinnen und Schüler die Kunst des Kaffeebrühens und des Backens kennen. Die Workshops wurden von erfahrenen Baristas und Bäckern geleitet, die den Jugendlichen nicht nur praktisches Wissen vermittelten, sondern auch Einblicke in berufliche Möglichkeiten in diesen Bereichen gaben.
Ein Novum bei diesem Austausch waren die Soft-Skills-Workshops, die parallel stattfanden. Hier lernten die Teilnehmenden wichtige Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikation und Problemlösung, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben von unschätzbarem Wert sind.
Am Abend übernahmen die polnischen Schülerinnen und Schüler die Bühne und stellten ihre Schule „Ekonomik“ aus Ratibor vor. Zusätzlich präsentierten sie uns die schönsten Orte Polens, was bei unseren Schülerinnen und Schülern großes Interesse weckte. Nun wissen sie genau, welche Sehenswürdigkeiten sie bei einem zukünftigen Besuch in Polen nicht verpassen sollten.
Weitere Workshops und gemeinsames Grillen
Der Mittwoch setzte das Programm mit weiteren intensiven Workshops fort. Die Schülerinnen und Schüler vertieften ihre Kenntnisse und verbesserten ihre Fertigkeiten sowohl im Barista- als auch im Backhandwerk. Der Abend stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Grillens und Integrationstanzes. Die sportlichen Aktivitäten und traditionellen Tänze stärkten den Teamgeist und sorgten für viel Spaß und Bewegung.
Ausflug nach Berlin
Am Donnerstag, den 30. Mai 2024, machten wir uns auf den Weg nach Berlin, um die Schülerinnen und Schüler mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt bekannt zu machen. Dieser Ausflug war ein Teil unseres deutsch-polnischen Schüleraustauschs und bot eine hervorragende Gelegenheit, Geschichte und Kultur hautnah zu erleben. Wir haben das ikonische Brandenburger Tor, ein Symbol für die Wiedervereinigung Deutschlands und ein Muss für jeden Berlin-Besucher gesehen. Die Schüler waren beeindruckt von der majestätischen Architektur und der historischen Bedeutung dieses Wahrzeichens. Außerdem konnten wir das Reichstagsgebäude betrachten.
Am Nachmittag besuchten wir das Deutsche Technikmuseum. Hier konnten die Lernenden eine Vielzahl von Exponaten aus den Bereichen Verkehr, Kommunikation und Industriegeschichte bestaunen
Ein kurzer Spaziergang führte uns dann zur East Side Gallery, wo wir die beeindruckenden Wandmalereien auf den Resten der Berliner Mauer bewunderten. Diese Kunstwerke erzählten bewegende Geschichten von Freiheit und Veränderung.
Nach einem langen und ereignisreichen Tag machten wir uns auf den Rückweg. Die Zugfahrt bot Gelegenheit, die vielen Eindrücke zu verarbeiten und sich über die Erlebnisse auszutauschen. Am Abend waren wir zurück im Schloss Trebnitz, wo die Schüler trotz der Müdigkeit noch die Energie hatten, ihre Erlebnisse in einer spontanen Disco zu feiern. Die Musik und das Tanzen brachten alle noch einmal zusammen und rundeten den Tag perfekt ab.
Abschied und Rückreise
Am letzten Tag reflektierten wir gemeinsam alle Aktivitäten und Erlebnisse der Woche. Diese Reflexion ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, ihre Erfahrungen zu teilen und die Bedeutung des Austauschs für ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu erkennen. Um 13 Uhr traten wir die Heimreise an. Der Abschied von unseren polnischen Freundinnen und Freunden war emotional, und es flossen einige Tränen.
Am Abend erreichten wir schließlich Hagen, erfüllt von neuen Eindrücken und Freundschaften. Der deutsch-polnische Lernendenaustausch im Schloss Trebnitz war ein voller Erfolg und wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Dieses Projekt hat nicht nur berufliche Perspektiven eröffnet, sondern auch gezeigt, wie wichtig und bereichernd interkultureller Austausch ist.
Marzena Wosch und Mira Brinkschulte